NoSoSt Entwicklung
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Form
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| Die Fremdwörter Formel und Formular können auf das lateinische Wort forma und hochdeutsch Form zurückgeführt werden. Gibt es eine Liste, welche Fremdwörter bei uns ebenfalls vom lateinischen formula abgeleitet sind? |
| K., Lehrer Rudolf-Steiner-Schule, Wien,2010 |
Diskussion
| Leider nein! Ich kenne keine solche Liste. Wissen Sie, Frau Fremd mehr? | |
| Nein! Aber ich durchforste einmal meine Datenbanken und Wörterbücher. | |
| Ein Tag später: | Folgende Wörter habe ich gefunden: |
| Adjektive: formal, formell, konform
Nomen: Format, Formel, Formular, Reform, Uniform Verben (Ableitungen mit dem Suffix -ier+en): formieren, formatieren, formulieren; deformieren, informieren, reformieren, transformieren, uniformieren | |
| Diese Wörter hat Frau Fremd vor rund fünfzehn Jahren herausgefunden. Heute weiß sie viel mehr. Sie kann dir sagen, woher und wann die Wörter zu uns gekommen sind und was sie früher einmal bedeutet haben. Möchtest du mehr über Fremdwörter erfahren möchtest, die vom lateinischen forma abgeleitet sind? Auf der Seite weiterführende Informationen zum Nomen Form. |
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Info - Form
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Modellwortschatz
Das Wort Stichwort gehört zum Modellwortschatz (siehe Karteikarte: Vorderseite, Rückseite).
Du kannst dir zu diesem Wort auch einige Fremdsprachen anhören.
Wörterliste
Das Nomen Form ist seit dem Mittelalter im deutschen Sprachraum bekannt. Es ist vom lateinischen Wort forma abgeleitet und bedeutete Gestalt, Figur oder Äußeres. Zunächst hieß das Lehnwort forme. Später wurde es - wie viele andere deutsche Nomen - einsilbig = Form. Es sah aus wie ein deutsches Wort und wurde geschrieben wie ein deutsches Wort. Schon Ende des Mittelalters wurde es allgemein wie ein deutsches Wort behandelt.
Gegen Ende des 15. Jahrhunderts kamen dann einige französische Wörter in den deutschen Sprachraum, die auch vom lateinischen forma abgeleitet waren: frz. formule = Formel, frz. informer = informieren, frz. réforme = Reform. Im 17. Jahrhundert folgten dann frz. formel = formal, frz. conforme = konform, frz. déformer = deformieren usw. usf.
Ende des 19. und dann im 20. Jahrhundert folgten dann Ableitungen vom lateinischen forma auf dem Umweg über die englische Sprache, z. B. engl. formative = formativ, engl. performance = Performance, engl. to format = formatieren usw.
Fast Wörtern, die nach dem Mittelalter zu uns eingewandert sind, lassen sich an verschiedenen Merkmalen noch heute leicht als Fremdwörter erkennen. Einen Zusammenhang zum „deutschen“ Wort Form wird dabei kaum noch gesehen. Inzwischen gibt es über 1.500 Wortbildungen in denen das lateinische forma steckt. Weitere 600 Wortbildungen sind vom „deutschen“ Form abgeleitet.
In der folgenden Tabelle sind einige eingewanderte Wörter aufgeführt (Spalte 1). Angegeben wird die lateinische Bedeutung (Spalte 4), die Sprache aus der wir im deutschen Sprachraum das Wort übernommen haben (Spalte 5) und das Jahrhundert, wann dieses Wort bei uns erstmalig aufgetaucht ist (Spalte 6). Nicht immer kann klar bestimmt werden, ob das im deutschsprachigen Raum verbreitete Wort direkt aus dem lateinischen oder durch Vermittlung aus der französischen Sprache abgeleitet ist. Das gilt vor allem für Wörter, die nach dem 15. Jahrhundert erstmalig auftraten und Wörter mit mehreren Bedeutungen. Beispiel: Formation, 16. Jh. lat. formātio (Gestaltung, Gliederung), dann militärisch frz. formation (militärische Aufstellung).
Wenn du mehr über ein einzelnes Wort erfahren möchtest, dann findest du in der letzten Spalte einige Quellenangaben: D = DWDS, E = Etymoline, W = Wiktionary. Weitere verwendete Quellen findest du im Kapitel Belege/Quellen.
Adjektive
Es gibt nur wenige Adjektive, die direkt als Fremdwort eingewandert sind. Die meisten Adjektive, die form enthalten, sind spätere Wortbildungen. Meist sind dies Umbildungen (Konversionen) von Verben, dessen Partizip II auch als Adjektive verwendet werden können. Beispiel: informieren, Partizip II = informiert, Adjektiv = informiert, informierter, am informiertesten. Die informierten Mitarbeiter(innen) ...
| Adjektive | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Wort | Bedeutung | lat. Ursprung | Zwischensprache | erst. | Anz. | Quelle. |
| formativ | Gestalt, äußere Erscheinung | forma = Gestalt, Erscheinung, Art | lat. forma | 13. Jh. | < 500 | DEW |
| DW | ||||||
| Adjektive | Tabelle wird nach Wortarten sortiert und enthält zu jedem Wort einige Beispiele. |
Wenn du wissen möchtest, was ein Wort bedeutet, dann klicke auf das Wort. Du gelangst dann zum Online Wörterbuch Wiktionary. Wörter die in diesem Wörterbuch nicht vorkommen sind mit dem Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache (DWDS) verlinkt. Dort findest du Informationen zum Wort, zur Wortart, Bedeutung, Herkunft und Beispielsätze. Zu Wörtern die im Stammverzeichnis dieses Wörterbuches nicht eingetragen sind findest du im DWDS Beispielsätze und Informationen zur Häufigkeit dieses Wortes in verschiedenen Textkorpora.
Belege/Quellen
Quellen Wörter/Wortanalyse:
Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz,
Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo
Rechtschreibung: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS
Etymologie: DWDS, educalingo, Wörterbuchnetz, Wortbedeutung.info, Wikipedia
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fassen
{{DISPLAYTITLE:fassen}}
- REDIRECT[[Info -fassen#das Fass ]] Gefäß #REDIRECT[[Info -fassen#Gefäß]]
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fassen
| In ein Fass wird Wasser gefüllt. Wenn ich etwas anfasse, dann nehme ich es in die Hand. Meine Lehrerin meint, dass anfassen vom Wort Fass abgeleitet ist. Das versteh ich nicht.
Ich habe in der Klassenarbeit faßen geschrieben. Meine Lehrerin hat daneben geschrieben: „falsch, mit zwei s, wie Fass“ |
| Halima, Klasse 5, Dorsten |
Diskussion
| „Der Vokal [a] im Verb fassen wird kurz gesprochen. Folgt auf einen kurz gesprochenen Vokal nur ein einzelner Konsonant (also s) so wird dieser verdoppelt, also fassen.“ | |
| „Und was hat das jetzt mit dem Fass zu tun? Was meinen Sie Herr Wort? Sie kennen sich doch mit Wörtern aus.“ | |
| „Die Grundbedeutung von fassen war zunächst: in ein Gefäß tun. Heute benutzen wir das Wort für zwei Bedeutungen: | |
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| „Das haben Sie sehr schön erklärt, lieber Herr Wort. In welches Gefäß wollte man denn früher was reintun?“, schmunzelte Herr Alt. | |
| „Woher soll ich denn wissen, welche Gefäße die Germanen früher genutzt haben.", konterte Herr Wort etwas verärgert. | |
| „Ich finde, das ist leicht zu erraten.“, antwortete Herr Alt mit einem verschmitzten Lächeln. | |
| „In ein Fass natürlich.“, bemerkte nun Frau Kurz. | |
| Und Frau Unterschied ergänzte: „Es ist leicht zu erfassen, dass ein Fass das Gefäß der Germanen sein muss.“ | |
| Nun war Herr Alt ganz erstaunt. Damit hatte er nicht gerechnet. „Gut geraten!“ Aber Herr Alt klärte dann die anderen doch noch etwas umfassender auf: | |
| „Also: die alten Germanen kannten das Wort *fata-. Das bedeutete Behälter oder Kanne. Es wurde aber auch für Kleid oder Decke genutzt. Das sind Dinge, in die man sich einhüllen oder einpacken konnte. In ein Kleid kann sich eine Person einpacken und in ein Fass kann zum Beispiel Wasser verpackt werden. | |
| Im frühen Mittelalter entstanden aus dem germanischen Wort verschiedene neue Wörter: faʒ = Gefäß, faʒʒa = Bündel, Gepäck, faʒʒōn = in ein Gefäß füllen und gifāʒi = Behälter, Schüssel. | |
| Aus dem altdeutsch faʒ wurde unser Fass, aus faʒʒōn wurde das Verb fassen und aus gifāʒi unser Gefäß. Die alten Bedeutungen dieser Wörter haben sich im Laufe der Zeit allerdings geändert. | |
| Bei den Germanen war das Fass nicht nur ein Gefäß für Wasser, sondern konnte auch eine Decke sein, in die etwas eingepackt wurde. Hieraus entwickelte sich das Verb anfassen im Sinne von etwas mit den Händen umschließen. | |
| Bei vielen Wortbildungen zum Verb fassen bzw. Nomen Fass kann man nur noch sehr entfernt den gemeinsamen Ursprung der Wörter erkennen. | |
| Das ist interessant, Herr Alt. In den nordgermanischen Sprachen hat sich das alte germanische Wort (*fata) erhalten. So spricht man in Dänemark (geschrieben: fad), Island, Norwegen und Schweden (fat) am Anfang ein <f>, also [faːt] In den Niederlanden wird es vat geschrieben und mit <w> am Wortanfang gesprochen, also [v̊ɑt]. | |
| Interessantes: | Die Kelten waren eine alte Volksgruppe, die bereits lange vor Christi Geburt in Mitteleuropa lebten. Bereits damals bauten sie Fässer aus Holz. Von den Kelten haben die germanischen Stämme und auch die Römer gelernt, wie man Holzfässer bauen kann. Diese sahen schon fast so aus wie die Fässer, die bei uns später für das Lagern von Wein und Bier gebaut wurden.“ |
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Modellwortschatz
Das Wort fassen gehört zum Modellwortschatz.
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Hinweise zu den Grundwörtern
Das Verb fassen
| Bedeutung: | Bitte Text Bedeutung einfügen |
| Beispielsatz: | Bitte Text Beispielsatz(kursiv) einfügen |
| Wortinfo: | Bitte Wortart einfügen (Artikel bei Nomen), bitte Trennstellen hinzufügen. |
| Herkunft: | Bitte Text Herkunft einfügen |
Wörterliste
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Quellen Wörter/Wortanalyse:
Modellwortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Modellwortschatz,
Wortschatz: Sommer-Stumpenhorst: Gesamtwortschatz, Gerhard Augst: Wortfamilienwörterbuch, Korpus basierte Wortgrundformenliste DeReWo
Rechtschreibung: Wiktionary, Duden, DWDS, IDS
Etymologie: DWDS, educalingo, Wörterbuchnetz, Wortbedeutung.info, Wikipedia
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Info - fassen
ie. *pē̌d-, *pō̌d- = fassen, Gefäß; anord. fat, germ. *fata-
fassen: https://www.dwds.de/wb/fassen#etymwb-1 - ahd. faʒʒōn ‘in ein Gefäß füllen, gießen, beladen, bepacken, mit etw. bekleiden’ (9./10. Jh.), mhd. vaʒʒen ‘ergreifen, zusammenpacken, aufladen, überziehen mit etw., rüsten, kleiden, schmücken
ahd. faʒʒa ‘Bündel, Bürde, Gepäck, Last’ (um 800), anord. fata ‘Kanne, Bütte’ belegten Substantiv gebildet und gehört daher etymologisch zu Faß
Fass: https://www.dwds.de/wb/Fass#etymwb-1 - ahd. faʒ (8. Jh.), mhd. vaʒ ‘Gefäß, Behältnis, Schrein, Gerät; altnord. fat, auch ‘Decke, Kleid’
verfassen; frühnhd. ‘um-, einschließen, umfassen, fesseln’, mhd. vervaʒʒen ‘in sich aufnehmen, etw. vereinbaren’. Verstärkende Präfixbildung zu dem unter fassen (s. d.) behandelten Verb.; ‘einen Text entwerfen und niederschreiben’ (16. Jh., Luther), im Anschluß an den Gebrauch (ebenfalls bei Luther) im Sinne von ‘zusammenfassen, ordnen,
Fassung: https://www.dwds.de/wb/Fassung#etymwb-1 - ahd. faʒʒunga ‘Last, Ladung’ (Hs. 12. Jh.), mhd. vaʒʒunge ‘Faß, Bekleidung, Schmuck’
Gefäß n. https://www.dwds.de/wb/Gef%C3%A4%C3%9F#etymwb-1 - ‘Behälter’, ahd. gifāʒi ‘Behälter, Schüssel’ (11. Jh.), mhd. gevæʒe ‘Schüssel, Teller, Trinkgeschirr’, aber auch ‘Kleidung, Schmuck, Ausstattung’, mnd. gevēte sowie anders gebildetes got. gafēteins ‘Kleidung’ sind mit kollektivem ge-Präfix zu dem unter fassen (s. d.) dargestellten Verb gebildet. Aus dessen Ausgangsbedeutung ‘(in ein Gefäß) füllen, umhüllen, bekleiden’ erklären sich die älteren Verwendungsweisen des Substantivs.
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Weiterführende Informationen zum Verb fassen
Modellwortschatz
Das Wort fassen gehört zum Modellwortschatz (siehe Karteikarte: Vorderseite, Rückseite). Du kannst dir auch einige [Fremdsprachen] anhören.
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